Die Alternative zum Titanimplantat
In der Orthopädie sind PEEK-Implantate Standard. Inzwischen werden auch Zahnimplantate immer häufiger aus dem Hochleistungskunststoff gefertigt. Die Gründe dafür liegen in den mechanischen Eigenschaften, der Biokompatibilität, der guten Sterilisationsbeständigkeit des Polymers sowie seiner Röntgentransparenz. PEEK weist im Vergleich zu Titan oder Keramik eine höhere Elastizität auf. Die Werte liegen in der Größenordnung des Knochenmaterials. Dies verhindert den Stress-Shielding-Effekt der dazu führt, dass der Kieferknochen entlastet wird und sich so im Lauf der Zeit zurückbildet. Unterlegen sind PEEK-Implantate ihren metallischen Pendants bisher noch, wenn es um den Heilungsprozess im Knochen geht. Eine Funktionalisierung der Oberflächen durch ein Atmosphärendruckplasma kann hier zu optimierten Bedingungen beitragen. Die Wirkung basiert auf zwei Effekten des Plasmas: Durch die Plasmabehandlung werden auf der Oberfläche vorhandene Mikroorganismen zerstört. Der zweite Effekt beruht auf der Erhö- hung der Oberflächenenergie des Kunststoffes wodurch das Implantat durch körpereigene Stoffe – wie etwa Blut – besser benetzt werden kann, was den Heilungsprozess fördert. Für die Plasmafunktionalisierung der Implantatoberfläche entwickelte die Relyon Plasma GmbH die Plasmaquelle ›Piezobrush PZ2‹, mit der die Funktionalisierung direkt am Behandlungsstuhl erfolgen kann. Der Funktionalisierungsprozess des Implantats erfolgt bei einer geringen Temperatur von rund 45 Grad Celsius. Es kommt daher durch die Behandlung mit dem ›Piezobrush PZ2‹ zu keiner Beeinträchtigung der Maßhaltigkeit des Implantats.
In Ausgabe 04-2015 von Welt der Fertigung erhalten Sie einen Überblick über die besonderen Vorteile der Plasmafunktionalisierung beim Einsatz von sogenannten PEEK- Implantaten.
Chari geht auf die 40 zu ; )