Gitterschnitt
Mit Hilfe des Gitterschnitts wird die Haftfestigkeit bzw. die Adhäsion von Beschichtungen einer lackierten Oberfläche abgeschätzt. Dabei werden sechs parallele Schnitte mit einem speziellen Gitterschnittmesser in gleichmäßigem Abstand auf der Beschichtung angebracht. Anschließend werden im rechten Winkel zu den entstandenen Schnitten, sechs weitere Schnitte auf der Oberfläche angebracht. Dadurch entsteht ein gleichmäßiges Quadratmuster. Wichtig dabei ist, dass alle Schnitte bis auf den Untergrund gehen und diesen anritzen, ohne diesen stark zu beschädigen. Anschließend wird ein Klebeband parallel zu einer Richtung der Schnitte aufgeklebt und danach ruckartig in einem Winkel von 60° entfernt. Im Anschluss wird das Gitter begutachtet und je nach Zustand bewertet. Dabei werden die Gitterschnitt-Kennwerte von 0 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht), abgekürzt Gt 0 bis Gt 5.
Im Zusammenhang mit Plasma wird der Gitterschnitt genutzt, um die Haftfestigkeit vor und nach der Plasmabehandlung zu vergleichen und zu bewerten. Das untenstehende Beispiel zeigt einen Versuch mit Testleiterplatten mit schlechten Haftungseigenschaften. Hierbei wurde die linke Leiterplatte vor dem Löten und Lackieren mit Plasma behandelt, die rechte Leiterplatte zeigt das Ergebnis ohne vorherige Plasmabehandlung. Der Haftfestigkeitsnachweis zeigt, durch die Plasmabehandlung konnte eine Oberflächenenerige von >44 mN/m erreicht werden, wohingegen die Oberflächenenergie ohne Plasmabehandlung bei lediglich 32-34 mN/m liegt.
Somit zeigt der Gitterschnitt deutlich die Verbesserung der Haftfestigkeit des Lackes durch eine vorherige Plasmabehandlung.
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