Plasma im 3D Druck

Plasmabehandlung von Polymergrundplatten für den 3D Druck

Studierende der Technischen Hochschule Lübeck arbeiten im Labor für Oberflächentechnik mit dem Plasma-Handgerät PiezoBrush PZ3. Hierbei untersuchen die Studierenden die Auswirkungen der Plasmabehandlung auf die Haftfestigkeit von 3D-Druck auf Polymergrundplatten. Diese dienen beim 3D-Druck von Polymerbauteilen als Trägerplatten. Eine gute Haftfestigkeit ist erforderlich, um dem „Wrap-Effekt“ vorzubeugen – dem teilweisen oder kompletten Ablösen des Druckobjektes während des Druckvorgangs von der Druckplatte. Dieses Ablösen führt zum Verschieben der Objekte beim Überfahren des Extruders und damit zum Scheitern des Druckes. Nach der Fertigstellung muss sich das Druckobjekt allerdings dennoch gut ablösen lassen, so dass keine Schäden am fertigen Objektes entstehen.

Aktuell werden die Grundplatten mit Haftspray besprüht, um dieses Ergebnis zu erzielen. Darüber hinaus gibt es besondere Grund-/Trägerplatten mit sehr guter Haftfestigkeit, die allerdings relativ teuer sind. Im Versuch werden preiswerte und leicht verfügbare Polyethylenplatten (PE) mit Atmosphärendruckplasma aus dem PiezoBrush PZ3 behandelt, die ohne Plasmabehandlung keine ausreichende Haftfestigkeit aufweisen.

„Der Piezobrush PZ3 ist sehr einfach zu handhaben und man kann schnell und unkompliziert etwas ausprobieren. Man benötigt nur einen Stromanschluss und ist nicht an ein Labor oder eine Extragasdruckversorgungen gebunden. Für einfache erste Tests, einige Praktikumsarbeiten oder zur Anschauung setzen wir den Piezobrush PZ3 bei uns in der TH Lübeck auch gern ein.“Prof. Dr. rer. nat. Arne Bender - Technische Hochschule Lübeck, Fachbereich MW

Versuchsaufbau

Die Abbildung zeigt drei gedruckte Bauteile (grün) aus Polylactide (PLA) auf Polyethylenplatten (PE), die jeweils eine sehr gute Druckqualität aufweisen. Auf dem Feld oben links wurde die Trägerplatte nur mit Isopropanol gereinigt. Hier war ein Druck unmöglich.

Die Polyethylenplatten oben rechts wurde mit Atmosphärendruckplasma aus dem PiezoBrush PZ3 behandelt und weist eine sehr gute Haftfestigkeit auf.

Die Grundplatte unten links wurde mit Isopropanol gereinigt und anschließend mit dem Haftspray dimafix behandelt. Hier haftet der 3D-Druck ebenfalls sehr gut.

Das Zusammenspiel aus Reinigung, Haftspray und zusätzlicher Atmosphärendruckplasma unten rechts erreicht ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis, aber keine höhere Haftfestigkeit als mit Plasma oder Haftspray alleine.

Plasmabehandlung von Polymergrundplatten vor dem 3D Druck

Der Versuch zeigt: eine einmalige Behandlung mit Atmosphärendruckplasma bei kleinen Leistungen ist ausreichend, um die unpolare Polyethylenoberfläche durch den Einbau von z.B. Sauerstoff in die Oberfläche polar zu machen und mit der polaren Polymilchsäure (PLA) zu bedrucken. Die Haftfestigkeit ist ausreichend aber nicht zu hoch, so dass ein zerstörungsfreies Ablösen des Bauteiles möglich ist. Somit kann man auf den Kauf von Haftspray und sehr teueren Trägerplatten verzichten, vor allem dann, wenn der PiezoBrush PZ3 ohnehin schon im Einsatz ist. Im 3D Druck findet das Plasma Handgerät vor allem für das Verkleben von 3D-gedruckten Einzelteilen zu großen Bauteilen oder für die Oberflächenaktivierung und Plasmareinigung von Substraten vor dem 3D-Druck Anwendung.

Weitere Anwendungsfälle im 3D-Druck

Plasma im 3D-Druck

Plasmabehandlung von Polymergrundplatten

An der Technischen Hochschule Lübeck werden Polyermgrundplatten für den 3D-Druck mit Atmosphärendruckplasma vorbehandelt, um eine gute Haftfestigkeit zu erzielen und so dem "Wrap-Effekt" vorzubeugen.

Plasma treatment of electrodes

Case Study: University of West Bohemia

Die University of West Bohemia arbeitet mit der Plasmabehandlung von Elektroden für umwelttechnische und biomedizinische Anwendungen.

Freiform Hologramm am Glasfaserende

Referenz: Universität Stuttgart

Die Universität Stuttgart nutzt den piezobrush® PZ3 im 3D Druck zur Oberflächenaktivierung und Plasmareinigung von Substraten.

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Plasma in der Additiven Fertigung

Von 19. – 22. November 2019 findet die formnext, die Weltleitmesse für Additive Manufacturing statt. Relyon plasma wird in Halle 11 auf Stand A76 präsentieren welche Haftungsverbesserungen durch die Integration von Plasmatechnologie in die Additive Fertigung erreicht werden.

Integration of plasmabrush PB3 into Optomec Aerosol Jet UP300 Printer

Referenz: Westböhmische Universität in Pilsen

Die Westböhmische Universität berichtet über die Integration des Hochleistungs-Plasmasystem plasmabrush PB3 in ein Aerosol Jet-System für den 3D Druck.

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